Übungen

Die Yogaübungen sehen teilweise recht anspruchsvoll aus. Jede Übung kann jedoch auch in einfachen Formen ausgeführt werden und man kann sich Schritt für Schritt entsprechend seinen Möglichkeiten annähern. Wichtig ist, dass die Übung zu einer harmonischen Form gestaltet wird und der Sinn für ihre Bewegungscharakteristik und ihren Bedeutungsinhalt wächst.


 

Gleichgewichts- und Dreiecksstellungen:     Baum   -   gedrehtes Dreieck   -   Dreieck   -   Zehenspitzenstellung

Ruhe und Weite sind die Erlebensformen dieser Übungen.


 

Vorwärts- und Rückwärtsbeugen:     Anheben und Ausdehnen aus der Körpermitte nach oben und unten

... entlastet den unteren Rücken, fördert die Aufrichtekraft und gesunde Dynamik in der Wirbelsäule


 

Ausgleiten aus der Körpermitte + Umkehrstellungen:    Kopfstand   -   Skorpion   -   Schulterstand   -   Pflug   -   Fisch

Jede Übung besitzt eine gesunde Anforderung und spezielle Eigenschaft, die für das Alltagsleben wertvoll ist.



Stehender Halbmond, stehende Kopf-Knie-Stellung und die Waage

... sind wichtige Grundstellungen, die man immer wieder üben kann und sollte
Man achtet dabei auf diese Gliederung: 1. Stabilität im Stand mit Sammlung zum unteren Rücken -- 2. Dynamik in die Anhebung des Brustkorbs aus der Mitte der Wirbelsäule  -- 3. Gelöstheit im oberen Bereich Schultern-Nacken-Kopf

Sie eignen sich am Anfang einer Übungsreihe zum Aufbau der Wirbelsäulendynamik.

 



Drehsitz matsyendrasana
Drehsitz matsyendrasana

der Drehsitzmatsyendrasana

  • Die Wirbelsäule ist vertikal aufgerichtet.
  • Der Kopf taucht nicht in die Sitzhaltung unter, sondern bleibt frei angehoben und drückt eine klare, wache Übersicht aus.
  • Der Drehsitz ist von seinem Erleben und der Art, wie man ihn praktiziert, dem 6. Chakra zugeordnet, welches gemäß dem Buch Die Seelendimension des Yoga mit Konzentration und projektionsfreier Gedankenkraft korrespondiert.

Die Phase des Hineingehens wird sorgfältig aufgebaut und der Körper nach und nach in eine klare ruhige Form geführt, wie zB in dieser Serie dargestellt. Die erste Übung bereitet die Aufrichtekraft des Rückens vor und vermittelt das Erleben, wie man den Körper symmetrisch, fast geometrisch  formen kann:



Kopf-Knie-Stellung, paschimothanasana

  • Die Kopf-Knie-Stellung entwickelt sich aus einem spannkräftigen, dynamischen Längswachsen aus der Mitte der Wirbelsäule.
  • Man beugt sich nicht einfach zu den Knien hinunter, sondern führt den Oberkörper weit nach vorne über die Beine hinaus und hinüber. Aus dem aktiven Strecken fügt sich der Körper schließlich in die weit ausgedehnte, den Beinen und damit auch dem Boden nahe Form.
  • Durch diese Aktivität wird eine heilsame Wärmebildung in den Stoffwechselorganen angeregt. 
  • Die gezielte grenzüberschreitende Aktivität ist beruhigend und belebend zugleich.

 

Hier in der Serie sieht man verschiedene vorbereitende Bewegungen, damit die weite Ausdehnung nach vorne leichter gelingt, sowie Variationen mit Drehungen zur Seite, die ein sensibles feinsinniges Erleben nach außen vermitteln.


Bei allen Bewegungsrichtungen wird die Wirbelsäule nicht nur gebeugt, sondern ausgedehnt. Sie wächst zuerst in die Länge, bis sie sich in die unterschiedlichen Richtungen formt. Dadurch werden Druck und Belastung vor allem im unteren Rücken vermieden und sogar eine Belebung und Stoffwechselanregung bewirkt. 

 


der Kopfstand, shirshasana, und der Skorpion, vrishkasana

  • die beiden Umkehrstellungen erfordern einen guten Überblick und Konzentration
  • der Kopfstand ruht in der vertikalen Linie auf dem Scheitel
  • der Skorpion hebt sich vom Boden weg in einen recht luftigen Stand, den man mit etwas Übung jedoch gut halten kann

Beide Übungen erfordern eine klare ruhige mentale Vorbereitung. Im Kopfstand richtet man sich Schritt für Schritt gut geführt in die umgekehrte Position auf und im Skorpion braucht es eine ganz klare Vorstellung über den wagemutigen luftigen Sprung und das Endziel.

Das Erleben in den beiden Übungen ist sehr unterschiedlich.



 

Es gibt viele sogenannte "fortgeschrittene" Asana, die wieder unterschiedliche Schwierigkeitsgrade haben. Manche können mit der Zeit und Übung relativ leicht gelernt werden. Auch einmal eine Übung zu probieren, von der man meint, sie niemals zu schaffen, hat einen Wert und kann Freude bereiten. Und manchmal stellt man dann fest, dass man sich dieser Übung doch langsam annähert. Beispielsweise auch bei dieser Asana:

 

die balancierende Kopf-Knie-Stellung, urdhva mukha paschimothanasana

Aus dem untersten Bereich der Wirbelsäule werden sowohl die Beine als auch der Rücken konsequent aufgerichtet. Gleichzeitig wird fein abgestimmt das Gleichgewicht bewahrt.


 

Waage   -   Baum   -   Dreieck   -   gedrehte Kopf-Kniestellung   2 Varianten